In diesem Gedicht eines unbekannten Autors verbinden sich inhaltlicher Tiefgang mit einer schönen, leicht verständlichen Bildersprache.
Lieber Leser, es wäre sicherlich ein wenig oberflächlich, die Aussage des Gedichtes in einem Satz wiederzugeben. Vielmehr sollte es gelesen und darüber nachgedacht werden, um die darin ruhenden Wahrheiten zu erkennen.
Gott möge dich dabei segnen.
Wellenringe
Ins Wasser warf ich einen Stein,
dass er drin unterginge;
er war nur unbedeutend klein-
doch zog er Wellenringe.
Am Ufer stand ich ganz allein,
sah zu dem stillen Spiele
und wünscht,
ich gliche einem Stein,
der so ins Wasser fiele.
Ganz tief bis auf den Grund hinab,
von andern ungesehen, der doch,
wenngleich im dunklen Grab,
ließ Wellenringe gehen.
Ich mein’ die Ringe groß und weit,
in Liebe still gezogen,
die einst am Strand der Ewigkeit
erst brechen ihre Wogen.
Verfasser unbekannt