Ich schäme mich nicht für die rettende Botschaft. Denn sie ist eine Kraft Gottes, die alle befreit, die darauf vertrauen
Römer 1,16a – Monatsvers Juli
Die Häuptlinge Kama und Marocco waren große Feinde. Ihre Stämme lagen miteinander in beständigem Streit. Einer trachtete den andern zu vernichten.
Fast um dieselbe Zeit, als ein Missionar unter Kamas Volk das Evangelium zu verkündigen begann, hatte sich ein anderer Bote auch unter Maroccos Leuten niedergelassen. Beide Häuptlinge nahmen das Wort Gottes an, ohne dass einer von dem andern hörte, welch selige Umwandlung der Glaube an Christus in ihren Herzen hervorgebracht hatte.
Nach einiger Zeit fügte es sich so, dass Kama und Marocco auf ihren Wanderungen gemeinsam in einem Haus übernachten mussten. Marocco erschrak, als er hörte, sein Todfeind Kama befände sich mit ihm in dem gleichen Haus. Er fürchtete sich, das Zimmer zu betreten. Doch er fasste Mut und setzte sich mit seinen Begleitern in das Zimmer auf die andere Seite, gegenüber von Kama. Eine lange Zeit sahen sich die beiden Häuptlinge schweigend an.
Endlich dachte Kama: „Warum soll ich schweigen, wo ich doch Gnade vor Gott gefunden habe? In meinem Herzen wohnt ja nichts als Liebe gegen alle Menschen.“ Freundlich redete er Marocco an: „Weißt du auch, warum wir hier in diesem Zimmer zusammensitzen? Du hast deinen Speer zu Hause gelassen und ich auch. Und nun sitzen wir als Freunde in einem Hause.“
Marocco erwiderte: „Ich weiß nicht, warum, aber es ist wahr, du sitzt da und ich hier, und wir sitzen hier wie Freunde.“
„Nun“, sagte Kama, „ich will dir den Grund sagen. Die Missionare sind in unser Land mit dem Wort Gottes gekommen. Und dieses Wort lehrt uns, dass, obgleich unsere Hautfarbe, unsere Sprache und unser Vaterland verschieden sind, wir doch von einem Blut abstammen und in Sünde gefallen sind. Aber es gibt einen Heiland, der für uns alle gestorben ist, und einen Weg des Heils und einen Geist, der uns diesen Weg lehrt, wenn das Wort gepredigt wird. Dieses Wort ist unserem Stamm gepredigt worden. Vorher liebten wir Streit; jetzt erkennen wir, dass er Sünde ist, und wir haben ihn aufgegeben.“
Nach diesen Worten wechselten Kama und Marocco ihre Fingerringe zum Zeugnis ihres Friedens und ihrer Freundschaft. Dann reichten sie sich die Hände, knieten nieder und beteten. Voll Lob und Dank über die selige Veränderung, die das Evangelium ihnen gebracht hatte, gingen die versöhnten Häuptlinge an ihren Ort.
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